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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 403

1906 - München : Oldenbourg
74. Des Kurfürsten und Königs Max I. Joseph innere und äußere Politik. 403 waren, und veranstalteten auf Kosten ihrer abwesenden Wirte glänzende Bälle und Schmansereien. Doch ließen sich die Franzosen auch die edleren Genüsse nicht entgehen, die ihnen die Stadt bieten konnte. Wie Moreau große Borliebe für die deutsche Literatur hegte, so war General Desolle ein enthusiastischer Verehrer der deutschen Tonkunst. Auf seinen Wunsch wurde durch die kurfürstliche Kapelle, die einen hohen Rnf genoß, Haydns Schöpfung aufgeführt, die selten ein so begeistertes Publikum gefunden haben mag wie jene französischen Offiziere. Ihre Verehrung für die bildeudeu Küuste bekuudeten jedoch die Sieger in eigennützigster Weise. Als der Kommissär der Rheinarmee, Neven, in den Gemäldesaal der Residenz trat, rief er überrascht ans: „Wie war es nur diesen kleinen Herzogen und Kurfürsten von Bayern möglich Kunstschätze zu sammeln, wie sie die Tnilerien nicht besitzen!" Sofort schrieb er ans diejenigen Gemälde, die ihm am besten gefielen, mit Kreide: Republique Franeaise, zur Anweisung für die Greuadiere, welche deu Raub abholen mußten. Vorstellungen bei dem Gouverneur der Okkupationstruppen erzielten nur die Antwort: „Es kann nicht die Rede sein von Bedingungen und Schwierigkeiten zwischen Sieger und Besiegten; der erste befiehlt, der audre gehorcht gutwillig oder weicht der Gewalt." Auch die der Stadt auferlegte ungeheure Branbschatznng ließ die Einwohner über ihr Verhältnis zu den „Befreiern der bentschen Völker", wie die Franzosen in ihren Proklamationen sich nannten, nicht im Zweifel. Auch bei Hohenlinben konnten die Österreicher nnb Bayern über Moreaus überlegenes Felbherrngenie nicht obsiegen, die Franzosen brangen in die kaiserlichen Erblanbe ein, so daß der Kaiser für seine Hauptstadt Wien bangend Waffenstillstand schloß und Unterhandlungen anknüpfte, die zum Frieden von Luueoille führten. Dem wachsamen Montgelas, dem einflußreichsten Minister des Kurfürsten, blieb nicht unbekannt, daß Vonseiten des Wiener Kabinetts neuerbings Anstrengungen gemacht wurbeu, um für die an Frankreich abzn-tretenben Gebiete Ersatz bnrch Einverleibung eines Teils von Bayern zu gewinnen. Es war bemnach in Wahrheit nur ein Akt der Notwehr, daß Bayern um sich seiner Freunde zu erwehren mit Frankreich einen Vertrag abschloß (24. August 1801), wodurch es allen Ansprüchen aus das linke Rheimtfer entsagte, sich dagegen eine Entschädigung an Land verbürgen ließ, „das so günstig als möglich gelegen wäre um als Ersatz für alle Verluste zu dienen". Da durch die Bestimmungen des Lnneviller Friedens überhaupt eine Umgestaltung von ganz Deutschland notwendig geworden war, wurde ein Kongreß nach Regeusburg berufen, dessen Hauptschluß erst am 27. April 1803 zum Vollzug kam. Dank den freundschaftlichen Beziehungen zu Frankreich wnrde Bayern bei dem Gebietsaustausch in hohem Maße begünstigt. Es erhielt die Hochstifte Würzburg und Bamberg, die zu den schönsten und best-kultivierten Territorien des Reiches zählten, die Hochstiste Augsburg und Freising itrtb eine große Anzahl wichtiger Reich sstäbte. Erst bitrch diese Erwerbungen in Franken und Schwaben war zu einer politischen Entwicklung Bayerns die

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 164

1896 - Leipzig : Voigtländer
~ 164 der russische General Suworoff nahm ihnen durch mehrere Siege ihre Er-oberungen in Italien weg. Da kam Bonaparte aus gypten zurck. 2. Die Konsnlarregiernng in Frankreich 1799-1804 Er strzte mit Waffengewalt die Direktorialregierung (9. November 1799) und stellte sich als erster Konsul (mit zwei einflulosen Nebenkonsuln) an die Spitze des Staates. Der Krieg nahm nun eine andere, den Franzosen gnstige Wendung. Bonaparte berschritt mit einem Heere die Alpen und besiegte die sterreicher in der Schlacht bei Marengo 1800, wodurch er Oberitalien wiedergewann. Der General Moreau drang der den Rhein nach Bayern vor, schlug die sterreicher in der Schlacht bei Hohenlinden und bedrohte Wien. Diese Siege der franzsischen Waffen fhrten zu dem Frieden von Lneville 1801, in dem das linke Rheinufer an Frankreich abge-treten wurde. Auch mit Rußland, wo (1801) der Kaiser Alexanderl. seinem Vater Paul aus dem Throne gefolgt war, wurde Friede geschlossen. Mit England schlo Frankreich den Frieden zu Amiens 1802, in I dem England die meisten eroberten Kolonieen in Westindien an Frankreich zurckgab. Die deutschen Fürsten, die im Lneviller Frieden Besitzungen auf dem linken Rheinufer verloren, wurden durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisa-tio nen) und freier Reichsstdte entschdigt/Von den letzteren blieben nur sechs: Augs-brg, Nrnberg, Frankfurt a. M., Hamburg, Lbeck und Bremen erhalten. Die geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier gingen ein, der geistliche Kurfürst von Mainz blieb als Kurerzkanzler (mit dem Sitz in Regensburg). Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden Kurfrstentmer. Bonaparte fhrte als Konsul in Frankreich Ruhe und Ordnung zurck. Den meisten Emigranten gestattete er die Rckkehr ins Vaterland. Im Jahre 1802 lie er sich das Konsulat aus Lebenszeit, sowie die Wrde einesprsidenten der italienischenrepublik bertragen. Die Entdeckung einer Verschwrung zur Herstellung der Knigsherrschaft in Frankreich fhrte zur Erschieung des aus deutschem Boden (in dem badischen Stdtchen Ettenheim) ausgegriffenen Herzogs von Enghien und zur Ver-^/^P bannung des republikanisch gesinnten Generals Moreau. Darauf erklrte sich Bonaparte als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Fr an-zosen 1804. 3. Napoleon als Kaiser. Napoleon lie sich am 2. Dezember 1804 zu Paris vom Papste falben und fetzte sich und feiner Gemahlin Jofephine die Kaiferkrone auf. Seine Brder wurden zu franzsischen Prinzen, seine Schwestern zu Prinzessinnen erhoben, ein glnzender Hofstaat und Erz-mter eingefhrt, Grobeamte des Reiches, unter diesen 16 Marschlle, ernannt. Die italienische Republik wurde 1805 in dasknigreichjtalien

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 175

1896 - Leipzig : Voigtländer
die in Belgien standen, jedes etwa 100 000 Mann stark. Ihnen zog Napoleon mit 128 000 Mann entgegen. Durch die Schlacht bei Ligny, 16. Juni, ntigte er Blcher zum Rckzge; an demselben Tage wurde Ney bei Qua-trebras,woder Herzog Wilhelm von Brauns chweig fiel, von Wellington auf-gehalten. Am 18.Juni wurde dann die entscheidende Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance geschlagen. Napoleon griff hier mit bermacht Welling-tons Heer an; dieses hielt aber gegen die Feinde hartnckig stand, bis am , Abend Blcher erschien und den Sieg entschied. Die Verbndeten zogen zumv zweitenmal in Paris ein; Napoleon entsagte der Krone zu Gunsten seines Sohnes" und begab sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder. Er wurde aber als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Getreuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 2. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xvm. nahm den franzsis chen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriedebes chrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen auf Kaiser Alexanders Veranlassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens denheiligenbund, worin sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ Ii. Die neueste Zeit, 18151888. Die Zeiten der heiligen Mtam; Friedrich Wilhelms Iii. fernere Regierung. 1. Der Deutsche Bund. Der 1815 gegrndete Deutsch e Bund vereinigte die fr selbstndig erklrten Einzelstaaten zu einem Staaten-bunde, dessen gemeinsame Angelegenheiten am Bundestage zu Frank-furt a. M. verhandelt wurden. In mehreren deutschen Staaten (Sachsen-Weimar, Bayern, Baden, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt) wurden land-stndischeverfafsungen eingefhrt. Aber die beiden deutschen Gromchte, sowohl sterreich als Preußen > waren damals allen freiheitlichen Bestrebungen abgeneigt und suchten solche auch im brigen Deutschland niederzuhalten (die Karlsbader Beschlsse 1819). So kam zu der Spaltung Deutschlands noch die Unterdrckung. Die Eintracht zwischen Regierung und Volk war getrbt; Mitrauen und Verstimmung ergriffen die Herzen und verbreiteten sich weiter und weiter. / Im . I ki-'j

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 162

1895 - Leipzig : Voigtländer
162 Widerstand; bald ertnte ans den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und das Heer ergriff die Flucht. Als der Abend dunkelte, begrten sich Wellington und Blcher vor dem Hofe von Belle Alliance als Sieger. Gneisenau, Blchers Generalstabschef, setzte mit dem letzten Hauch von Menschen und Pferden" den Feinden nach in das Dunkel der Nacht hinein. Die Fliehenden hielten nirgends mehr stand; zu Tausenden wurden sie zu Gefangenen gemacht. Kaum entrann Napoleon selbst den Hnden der ver-folgenden Preußen; seinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen mute er ihnen zurcklassen. Als Flchtling kam er nach Paris; sein Heer war vernichtet. 2. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: "Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich. denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die Ver-kndeten zogen zum zweitenmale in Paris ein, nachdem Napoleon zu Gunsten seines Sohnes" der Krone entsagt und sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder begeben hatte. Er wurde als Kriegsgefangener nach der fernen Felseninsel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Ge-treuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 1815 3. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xviii. nahm den franzsischen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriede beschrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat einige Grenzfestungen an die Niederlande, Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen ans Kaiser Alexanders Veran-lassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens den heiligen Bund, in welchem sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ n. Die neueste Zeit 1815-1893. Verfassungs-, Freiheits- und Einiguugskmpse. v../- 100. (160.) Innere Kampfe in Italien, Spanien und Portugal (nebst Amerika). Die nach dem Sturze der napoleonischen Herrschaft an die Spitze der europischen Angelegenheiten tretenden fnf Gromchte, England, Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland, wuten lngere Zeit den Frieden zwischen den einzelnen Staaten ausrecht zu erhalten; doch wurde in mehreren

5. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 82

1907 - Leipzig : Hirt
82 Vom Ausbruche der Franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I. zog in Kairo ein. Unterdessen wurde seine Flotte bei Abukir von dem englischen Admiral Nelson geschlagen. Trotzdem ging er nach Syrien. Als er von der schlechten Kriegfhrung der Franzosen am Rheine be-nachrichtigt wurde, lie er den General Kleber, einen Straburger von Geburt, mit einem Heere zurck und schiffte sich nach Frankreich ein. Kleber wurde von einem Trken in Kairo ermordet. Malta fiel in die Hnde der Englnder. Der Feldzug war vergebens. Napoleon landete in Frankreich, strzte das Direktorium, die Regierung des Landes, und erhielt die hchste Gewalt in Frankreich unter dem Titel eines Ersten Konsuls. Dann ging er wieder nach Italien, wo die sterreicher in-zwischen Vorteile errungen hatten. Napoleon besiegte sie bei Marengo. Nach einem zweiten Siege der die sterreicher bei Hohenlinden in Oberbayern kam der Friede zu Lneville an der Meurthe zustande. Der Friede zu Lneville. Der Kaiser trat die Lombardei an Frank-reich ab und verzichtete aus das linke Rheinufer. Preußen, das nach dem Baseler Frieden sich nicht mehr am Kriege beteiligt hatte, erhielt jetzt als Entschdigung fr die dort abgetretenen Besitzungen die Bis-tmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, das Eichsfeld und die Stadt Erfurt nebst einer Anzahl von Abteien und freien Reichs-stdten. Preußen war dadurch reich entschdigt, denn die neuen Be-sitzungen lagen gnstiger als die abgetretenen. Der Reichsdeputationshauptschlu. Fr die brigen Fürsten wurden die Entschdigungen im Jahre 1803 von einer Reichsdeputation fest-gesetzt. Zu Entschdigungen verwandte man die Lnder der geistlichen Fürsten und die freien Reichsstdte. Die hierber erlassene Bestimmung heit Reichsdeputationshauptschlu. Napoleon wird Kaiser der Franzosen. Napoleons Waffentaten bahnten ihm den Weg zum Kaiferthrone. Im Jahre 1804 lie er sich vom fran-zsifchen Senate zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären. Der deutsche Kaiser Franz Ii. nahm fr feine sterreichischen Erblnder den Kaisertitel an. In Holland, Oberitalien, Neapel, Spanien, Westfalen setzte Napoleon seine nchsten Verwandten als Könige ein. Die hervorragendsten Feld-Herren ernannte er zu Marschllen von Frankreich. Er umgab sich mit einem glnzenden Hofstaate. Viele Mitglieder des alten Adels schlssen sich an ihn an. Neue Straen und Kanle wurden in Frankreich gebaut, der Handel blhte empor, und ein neues Gesetzbuch, der Code Napoleon, machte der Rechtsunsicherheit ein Ende. Htte Napoleon seine glnzenden Geistesgaben jetzt in den Dienst des Friedens gestellt, so wren er und Frankreich glcklich geworden. Aber dieser unheimliche Mann konnte nicht ruhen. Durch seine feindselige Haltung gegen England veranlate er einen Bund zwischen England, sterreich und Rußland. Die englische Flotte vernichtete unter Anfhrung des ruhmreichen Admirals Nelson die franzsische bei Trasalgar, nahe der Strae von Gibraltar.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 197

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Verbndeten vereinigten so schnell wie mglich ihre Truppen, erklrten Napoleon in die Acht und bestimmten, da er von aller gesellschaftlichen Form ausgeschlossen und als Feind und Strer des Weltfriedens den ffentlichen Strafgerichten bergeben werde". In Belgien trafen die feindlichen Heere aufeinander. Bei Ligny (sdl. von Brssel) griff Napoleon am 16. Juni den 73jhrigen Feld-Marschall Blcher au. Trotz der tapfersten Gegenwehr wurde der khne Held zum Rckzge gezwungen. Napoleon hielt das Heer der Preußen sr vernichtet und rckte mit fetner ganzen Macht gegen Wellington, der mit einem Heere von Englndern und Hannoveranern bei Water-loo (sdl. von Brffel) stand, wurde aber, nachdem die Prenen noch zur rechten Zeit in die Schlacht eingreifen konnten, am 18. Juni zum letztenmal und vollstndig geschlagen. V 8. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweitenmal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs stolze, Hauptstadt. Mit dem zurckgekehrten König Ludwig Xviii. schlssen die Verbudeteu dann den zweiten Pariser Frieden (am 20. November). Frankreich mute 560 Mi lt. Mark Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein fremdes Heer in seinen Festungen unter-halten, alle eroberten preuischen Fahnen und geraubten Kunstschtze zurckgebeu und einige Besitzungen am Rhein abtreten; es wurde auf den Besitzstand vom Jahre 1790 beschrnkt. Preuvu bekam die Festung Sarlonis und den Saarbrcker Bezirk mit seineu reichen Kohlenbecken. Elsa und Lothringen blieben bei Frank-reich, weil England und Rußland eine Abtretung verhinderten.^ Napoleon hatte zu guusten seines Sohnes abgedankt und suchte der Rochefort nach Amerika zu entfliehen. Er wurde aber von den Eug-lndern gefangen genommen und mit einer kleinen Schar treu gebliebener Freunde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 im Alter von 51 Jahren sein tatenreiches Leben beschlo. Mit Bewilligung der englischen Regierung wurde im Jahre 1840 seine Asche nach Paris geholt und im Jnvalidendome beigesetzt. 9. Der Wiener Kongre. Das pltzliche Erscheinen Napoleons hatte die Verhandlungen in Wien zu einem schnellen Abschlsse gebracht. Preußen blieb kleiner, als es 1806 gewesen war. obgleich es in den Befreiungskriegen Auerordentliches geleistet und zur Vertreibung Napo-leons am meisten beigetragen hatte; was es aber an Land einbte.

7. Die Weltgeschichte - S. 177

1835 - Mainz : Kupferberg
Zweiter Pariser Frieden. \ 77 Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815. Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen, wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten, schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig wieder eingesetzt. Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin- gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun- desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „ lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816. Bund für eine selbstständige Macht erklärt. A n h a n g. Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit. 1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d. 2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I. 2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen, von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten- kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor- det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren. *) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän- zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen, und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten, 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000 Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre lang auf seiner Nordostgränze unterhalten. * für international» Schut'oia. ‘ j-rschunfl Brauns; 9weig 6cbuu>ochbit>li0tl «k j.

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 161

1888 - Leipzig : Teubner
- 161 - Das Konsulat Bonapartes (17991804). Napoleon strzt das Direktorium im Einverstndnis Mit zweien . 208. seiner Mitglieder; den Rat der 500 (Prsident Sudan Bonaparte!) sprengt er mit Waffengewalt auseinander (November 1799). Napoleon Bonaparte erster Konsul auf 10 Jahre; zwei Mitkonsuln mit beratender Stimme. Es naht des Jahrhunderts ernstes Ende, Wo selbst die Wirklichkeit zur Dichtung wird, Wo wir den Kampf gewaltiger Naturen Um ein bedeutend Ziel vor Augen sehn, Und um der Menschheit groe Gegenstnde, Um Herrschaft und um Freiheit wird gerungen". 1800 (Juni) geht Bonaparte der den groenst. Bernhard und gewinnt durch den General Desaix (f) die schon verlorene Schlacht bei Marcngo. 1800 (Dezember) besiegt Morean den Erzherzog Johann bei Hohenlinden in Bayern. Der Friede von Lneville 1801, welchem auch das deutsche Reich beitritt, geht aus den Frieden von Campo Formio zurck. Das linke Rheinufer wird att Frankreich abgetreten. Die Eni-schdignngsfrage zieht sich durch zwei Jahre hin; während dieser Zeit buhlen die Gesandten deutscher Fürsten in der schmach-vollsten Weise um die Gunst Napoleons und seiner Beamten. Nach dem Reichs - Deputationshauptschlu von 1803 erhlt u. a. Preußen die Bistmer Hildesheim, Paderborn, Erfurt und das Eichsfeld, Teile von Mnster, mehrere Reichs-abteien (Quedlinburg) und die Reichsstdte Mhlhausen, Nord-hausen, Goslar, fast das fnffache feines Verlustes. Von 48 Reichs-stdten bleiben nur 6 (darunter die Hansestdte und Frankfurt a. M.); fast alle geistlichen Reichsstnde gehen ein (ausgenommen Mainz). Die Ehre und die Einheit des deutschen Volkes waren ge-opfert; worin besteht dagegen der bleibende Gewinn des Reichs-Deputationshauptschlusses? 1802 wird Bonaparte Konsul auf Lebenszeit. Eine Ver- 209. fchwruug gegen sein Leben wird entdeckt; Pichegru stirbt auf geheimnisvolle Weise im Gefngnis, Morean geht nach Amerika in die Verbannung. Der Herzog von Enghien wird auf badeufchem Gebiet berfallen und in Vincennes erschossen. Durch Senatsbeschlu wird Napoleon 1804 zum erblichen Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 11

9. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 31

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. -31 8. Friedrich Wilhelm Iii. ^9?18^0. 31. Friedrich Wilhelm Iii., seines Vorgngers Friedrich Sohn, zeichnete sich durch wahre Frmmigkeit, freundliches Wohl- majji111' wollen gegen jedermann und brgerliche Einfachheit aus. Er war aber von Jugend auf schchtern und unentschlossen. Diese Eigenschaften wren gefhrlich gewesen, wenn er nicht tchtige Generale und Minister gefunden und selbst vom Kriegswesen viel verstanden htte. Seine Gemahlin, Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz, teilte mit ihm alle Leiden, die ihm beschieden waren, mit Klugheit und Sndhaftigkeit und wurde wegen ihrer Anmut und Herzensgte vom Volke wie eine Heilige verehrt. a) Preuens Unglcksjahre 1806 und 1807. Friedrich Wilhelm Iii. hielt sich von den K r i e g s b n d - Die Friedenszeit, nissen gegen Frankreich ( 29) zunchst vllig fern. Denn er wollte seinem Lande die Schrecken des Krieges ersparen und vor allem erst die von seinem Vorgnger herrhrenden groen Staatsschulden allmhlich abtragen, und dazu bedurfte er mehrerer Jahre ungestrten Friedens. Ja er stellte sich mit dem ^Konsul Napoleon Bonaparte auf einen so guten Fu, da er fr die 1795 links vom Rhein abgetretenen Gebiete (1803) im rechtsrheinischen Deutschland reichliche Entschdigung erhielt, z. B. die Erwerbungen. Bistmer Paderborn und Hildesheim und die freien Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Aber die Macht des Korsen, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, stieg immer bedenklicher. Er eroberte 1805 Wien und schlug die verbndeten sterreicher und Russen in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren (Napo- stuften^ isos. leon I., Alexander I. von Rußland und Franz I. von sterreich) entscheidend. Sein groartiger Sieg feuerte ihn zu dem Plane an, ein europisches Weltreich zu grnden, in dem Könige, Herzge und Fürsten von ihm abhngig werden sollten. So muten 16 deutsche Fürsten einen Rheinbund stiften und ihre Truppen ihm zur Verfgung stellen. Deutschland wurde da-durch so verkleinert, da Kaiser Franz Ii., der sich schon zwei Jahre zuvor den Titel und Namen Kaiser Franz I. von Ende des Osterreich beigelegt hatte, 1806 die deutsche Kaiserwrde nieder- $eut,"^69te,d6e8

10. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 105

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 105 — landsliebe und Begeisterung konnte bei ihnen kaum die Rede sein. Die militärische Ausbildung beschränkte sich vorzugsweise auf das Eindrillen auf dem Exerzierplätze; die neuere Kriegskunst, die den Kampf in weit aufgelösten Schützenlinien übte, blieb unbeachtet. Die alten Grauköpfe aus der Schule Friedrichs des Großen, welche die obersten Befehlshaberstellen inne hatten, schüttelten zu allen Änderungen und Verbesserungen den Kopf; die jüngeren Offiziere waren leichtsinnig und übermütig. Alle zehrten noch von den Lorbeeren des großen Friedrich und hielten das Heer für unübertrefflich. Dieser Irrtum sollte für Preußens Bestand verhängnisvoll werden. Napoleon. In Frankreich hatte sich in den Wirren der Revolution seit dem Jahre 1796 ein kühner und kluger Mann, Napoleon B o n a p a r t e, au die Spitze des Heeres gestellt. Er war am 15. August 1769 als Sohn eines Advokaten auf der Insel Corsika geboren. Mit den Soldaten der Republik errang der General Napoleon Sieg auf Sieg über die Feinde Frankreichs. 1796 focht Napoleon mit großem Erfolge gegen die Österreicher in Italien; dann unternahm er einen abenteuerlichen Zug übers Meer, um Ägypten zu unterwerfen. Plötzlich erschien er wieder in Frankreich (1799) und machte sich zum ersten Konsul der Republik. 1800 schlug er abermals die Österreicher in der furchtbaren Schlacht bei Marengo und gewann 1801 durch den Frieden zu Luneville das ganze linke Rheinufer für Frankreich. Preußen wurde im Jahre 1803 für seinen Verlust durch die Bistümer Hildesheim, Paderborn, den größten Teil des Bistums Münster, Erfurt mit dem Eichsfelde und die freien Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar entschädigt. Sein Ruhm stieg so hoch, daß er sich im Jahre 1804 zum erbliche« Kaiser der Franzosen aufschwingen konnte. Nun kannte die Willkür des Emporkömmlings keine Grenzen mehr. Fürsten und Völker behandelte er mit Geringschätzung. Gegen den Herrschsüchtigen, dem die Kaiserkrone Frankreichs noch nicht genügte, zogen im Jahre 1805 England, Rußland und der deutsche Kaiser ins Feld. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805) siegte Napoleon und zwang sie zum Frieden. Er brachte es sogar fertig, daß 16 deutsche Fürsten sich von Kaiser und Reich lossagten und dem Kaiser der Franzosen Hilfe in allen Kriegen versprachen. (1806.) Das war der Rheinbund, die größte Schmach unseres deutschen Vaterlandes. Da legte der deutsche Kaiser Franz Ii. den Kaisertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und nannte sich Kaiser von Österreich. So endete das 1000 jährige deutsche Reich! Jena und Anerstädt. Um seinem Lande den Frieden zu erhalten, hatte Friedrich Wilhelm Iii. bisher an dem Kriege gegen Frankreich nicht teilgenommen. Napoleon aber kränkte und höhnte' ihn aus jede Weise. Lhne Rücksicht auf die festgesetzte Grenzlinie besetzte Napoleon beim Ausbruche des Krieges mit England das zu England gehörige Hannover. Französische Truppen zogen durch Preußens Gebiet.'1) . . ',) Durch Ansbach. — Bei diesen Anmaßungen rieten sofort viele Stimmen . Luise, Prinz Ludwig Ferdinand, die Minister Stein und Hardenberg) dem Komge dazu, mit Waffengewalt gegen Napoleon einzuschreiten. Leider behielt etne andere Partei am Hose mit dem gesinnungslosen Minister Grafen von Paugwitz und dem bestechlichen Kabinettsrat Lombard an der Spitze, die Oberhand.
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TM Hauptwörter (200)200

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